Temperaturführung im Kleingewächshaus

Temperaturführung im Kleingewächshaus

Die letzten Tage waren von wechselndem Wetter geprägt. Zuerst nasskalt, dann wieder sommerlich schwül und warm. Wie geht es denn da unseren Pflanzen in den Gewächshäusern?
Wir verwenden Gewächshäuser, um die Anbausaison im Frühjahr und Herbst für wärmebedürftige Pflanzen zu verlängern. Zusätzlich hält die Bedeckung Niederschläge von den Pflanzen fern. Die sommerliche Hitze kann darin aber auch zu Problemen führen.

 

Wieso Probleme?
Es wird im Gewächshaus schnell zu heiß. Gehen die Temperaturen außen über 30 °C im Schatten, erreicht man im Gewächshaus schnell 50 °C oder mehr. Bei solchen Temperaturen sind unsere Pflanzen nur mehr im Überlebensmodus. Wachstum oder Befruchtung funktioniert dann kaum mehr. Wir sollten versuchen, ideale Wachstumsbedingungen bei 15 – 28 °C und rund 60 % Luftfeuchtigkeit herzustellen.

 

Was kann man gegen die Hitze im Gewächshaus unternehmen?
Wichtig ist kräftiges Lüften. Öffnen sie im Sommer die Lüftungen möglichst weit, damit eine gute Luftzirkulation möglich ist. Gute Gewächshäuser können bis zu 1/4 ihrer Hüllfläche öffnen. Im Hochsommer kann man ev. auch einige Seitenfenster entfernen.

Eine weitere Maßnahme ist das Schattieren. Dabei spannt man ein Gewebe über die Kulturen. Das gibt es für außen oder innen im Gewächshaus. Im Profianbau sprüht man z.T. Schattierfarbe außen über die Eindeckung. Ein Teil der Sonneneinstrahlung wird reflektiert und die Pflanzen beschattet. Im Hausgarten kann man mit einer Mischung von Mehl und Wasser im Verhältnis 1:3 oder mit Kalkbrühe die Dachflächen für einige Zeit beschatten. Regen wäscht den Belag mit der Zeit wieder ab.

 

Reicht das aus, wenn es extrem heiß ist?
An extrem heißen Tagen kann man bis zum frühen Nachmittag gelegentlich Wasser auf die Wege versprühen. Paprika und Gurken lieben es auch, wenn man sie gelegentlich mit einem Sprühnebel abduscht. Die Blätter müssen jedoch bis zum Abend wieder abtrocknen können, sonst sind Pilzkrankheiten vorprogrammiert.
Hilfe bringen auch Solar-Ventilatoren, die ohne Stromquelle bei Sonnenschein die heiße Luft aus dem Gewächshaus befördern.

 

Was passiert, wenn die Nächte jetzt kühler werden?
Solange die Tiefsttemperatur in der Nacht über 10 °C liegt, kann man die Häuser mit Gemüse getrost offenlassen. Das halten die Pflanzen aus.
Sinken die Temperaturen unter 10 °C, sollte man Gewächshäuser bis auf einen kleinen Spalt schließen. Durch Ventilatoren in Kombination mit einer Zeitschaltuhr lässt sich die Luft immer wieder bewegen. So kann man zusätzlich die Taubildung verhindern und das Gemüse gesund halten.

 

Gibt es technische Hilfen, die uns hier unterstützen können?
Die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsführung lässt sich gut mit einer automatischen Lüftung regeln. Für Kleingewächshäuser gibt es Lüftungszylinder mit Öl oder Spezialwachs. Die Füllung dieser Zylinder dehnt sich bei Wärme aus und öffnet die Fenster automatisch. Diese einfachen Systeme sind jedoch primär Notmaßnahmen, um ein Überhitzen zu verhindern.

 

Ihre Vorarlberger Gärtner & Floristen – da blüht Ihnen was!